Sonntag, 7. Juli 2013

Wie kommentiere ich einen Blog, wenn ich nicht angemeldeter Nutzer bin?

Hallo liebe Mitschreiber und Mitleser,

wir haben mittlerweile schon viele Lesezugriffe aber nach wie vor kaum Kommentare. Vielleicht liegt es auch daran, dass man denkt, man müsse sich anmelden um zu kommentieren. Es gibt aber auch die Funktion anonym zu kommentieren. Wie das geht, wollte ich Euch hier zeigen:

Ihr klickt auf: Keine Kommentare (oder wenn welche vorhanden sind, steht da die Anzahl der Kommentare). 

Dann erscheint folgendes Fenster:

Um zu beweisen, dass es sich bei dem Kommentar nicht um einen automatisch erstellten Eintrag eines Computers ist, wird die Eingabe eines Codes verlangt, der in einer komischen Schreibschrift dargestellt ist. Ihr tragt diesen einfach ein in das Feld bei: Geben Sie die beiden Wörter ein. Dann auf Veröffentlichen drücken und der Beitrag erscheint dann. 

Viel Spaß beim zahlreichen Kommentieren.



Donnerstag, 4. Juli 2013

Elfchen von Lina Liebherz

Orange
der Regenschirm
leuchtet über mir
ich schöpfe neue Hoffnung -
Sommerzeit.


Grau
der Himmel
Regen fällt herab
ich seh Rasen atmen.
Hoffnungsgrün.


Einsam
die Frau
Trauer unterm Regenschirm
der Regenschirm leuchtet orange
himmelwärts

Montag, 1. Juli 2013

Drei kurze Enden


Ich glaube, sagte sie nach einem Blick auf die Uhr, ich muss mal lüften. Die Luft steht, findet ihr nicht? Die Gäste begannen sich zu verabschieden.

 

 

Das war’s sagte der Punkt, als er vom Ausrufezeichen geschluckt wurde.

 

 

Sie legte ihre Koffer ins Auto, nahm die letzten Scheine aus der kleinen roten Dose in der Küche, sammelte Handtasche, Brille und Smartphone ein, verließ das Haus und warf die Schlüssel in die Restmülltonne.

 

09.06.13

Sonja Meier


Ein Ende

Eigentlich hasste sie diese Musik, aber das durfte sie nicht sagen; es klang so ungebildet. Er würde wieder die Stirn runzeln wie damals. Sie erinnerte sich an seinen verwirrtenBlick, als sie bei der Mondscheinsonate, die aus diskret eingebauten Lautsprechern auf seiner Terrasse erklang, gesagt hatte: „Tanzen kann man darauf nicht. Hast du nur so was?“ Das machte natürlich der Altersunterschied, jedenfalls auch.

Er liebte diese Musik, sie verstand sie nicht. Die getragenen Töne langweilten sie. Aber gut, das eine oder andere Opfer musste man bringen. Schließlich hatte alles seinen Preis. Sie gähnte verstohlen und warf einen Seitenblick auf ihre Uhr. Immer noch mindestens eine Stunde. Na ja. Sie betrachtete die Mauern, efeubewachsen, darüber nur Himmel. Noch war es hell, aber die verblassenden Farben ließen die Dämmerung ahnen. Vögel sangen; sie hätte nicht sagen können welche. Ihre lauten Stimmen klangen schrill, als lägen sie in einem erbitterten Wettstreit mit den Musikern. Die Leute neben ihr schienen versunken in die schmelzenden Töne der Streicher. Bernhard hatte gesagt, es sei kein typisches Stück für den Komponisten. Warum wusste sie nicht mehr. Sie gähnte wieder unauffällig. Immerhin würden sie noch eine Kleinigkeit essen gehen, darauf hatte sie bestanden, und dann … Sie dehnte sich leise lächelnd. Ihre Garderobe war sorgfältig gewählt für diesen Abend; das schmale, lange Kleid schmeichelte ihrer Figur, das klare Rot betonte die gebräunte Haut, ihre dunkles Haar und ihre tiefbraunen Augen. Langsam schlug sie die Beine übereinander, der Seitenschlitz rutschte weit über ihr Knie. Sie würde alles in die Waagschale werfen müssen, denn die Beziehung entwickelte sich nicht so, wie sie es wünschte. Nun gut …

Sie fröstelte. Wind war aufgekommen. Sie blickte nach oben, sah dunkle Wolken, wo eben noch blassblaue Dämmerung gewesen war und zog die Schultern hoch. Auch das noch! Die Steinmauern hielten den Klang der Instrumente, darüber tobten die Elemente. Eine Windbö fuhr pfeifend ins Efeu, dumpfes Grollen mischte sich in die Musik. Unruhe breitete sich im Publikum aus. Ein grelles Licht zuckte über den Mauern, beinahe gleichzeitig übertönte der Donner das Orchester, und ein Sturzbach ergoss sich über Musiker und Publikum. Alle flohen.  Panikartig rannten die Menschen zum Ausgang, suchten einen Unterstand, Schutz vor der Sintflut, die das Wasser in Sekundenschnelle zentimeterhoch stehen ließ.

Sie war sofort nass bis auf die Haut, folgte Bernhard, der sie Richtung Tor zerrte, stolperte, ein Absatz brach. Sie wäre beinahe gestürzt. Ihr Haar klebte in nassen Strähnen im Gesicht, das Make-up zog schwarze Schlieren über Wange und Kinn. Jemand öffnete Seitentüren, und sie flüchteten in einen kahlen, hohen Raum. Kalt war es hier, aber wenigstens hatten sie Schutz vor dem tobenden Gewitter. Sie zitterte vor Kälte und Angst.

„Mein Gott“ sagte Bernhard, während er ihr mit ritterlicher Geste sein triefendnasses Jackett über die Schultern legte. „Die Instrumente! Wie schrecklich!“.

 

09.06.13

Sonja Meier