Der Schreibprozess führt mich, er ist viel klüger als ich.
Das Ego tritt zur Seite, das Selbst nicht.
Das Selbst ist in der Mitte des Geschehens, es lässt zu und korrespondiert mit dem
Geschehen.
Es geht weder um Zwang noch um Leistung, es ist vielmehr ein Sich-Überlassen, eine Art
Auflösungsprozess.
Das Sitzen vor dem weißen Blatt ist ein Eintauchen, ein Sich-darauf-Einlassen und
Hinhören.
Freies Schreiben heißt
Irritation ----- meine Einfälle sprengen Normen
Expression --- mein authentischer Selbstausdruck entsteht
Imagination -- meine Vorstellung entdeckt andere Welten.
Schreiben als Motor meiner (sprachlichen) Identitätsbildung. Schreiben als Selbstvergewisserung.
Wilfried Christel
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